Unsere in mehr als zwanzig Jahren erworbene Expertise in der Restrukturierung von "projektgetriebenen" Unternehmen (vornehmlich: Bauwirtschaft, Ingenieure, Architekten, Anlagenbau, sonstige projektlastige Dienstleister etc.), öffentlichen Hand und der Immobilienwirtschaft haben wir 2010 in der Praxisgruppe "Consulting Engineers" zusammengefasst. Wesentliches Alleinstellungsmerkmal ist hierbei unsere klare Branchenfokussierung und die Verknüpfung von technischem und betriebswirtschaftlichem Wissen.
mehr... weniger...
I. Immobilienmanagement
Das Themenfeld "Notleidende Immobilien" hat in den vergangenen Jahren einen dramatischen Bedeutungszuwachs erfahren. Fehleinschätzungen und Marktveränderungen treffen letztendlich sowohl Eigentümer als auch finanzierende Gläubiger. Im Bereich Immobilienmanagement unterstützen wir private und öffentliche Besitzer von Immobilienbeständen, Investoren, Mieter und die Kreditwirtschaft bei der Werterhaltung, der Steigerung von Renditen und der Ausnutzung von Potenzialen durch ein komplementäres und umfassendes Beratungs- und Leistungsangebot.
Bestands Due Diligence
Im Regelfall beginnen wir mit der Ist-Aufnahme des Bestandes hinsichtlich der Kosten, Einnahmen und Benchmarks, erstellen eine Marktanalyse sowie Planungsszenarien für die kommenden Jahre, um aus den vorgenannten Erkenntnissen Handlungsstrategien für die Zukunft zu entwickeln. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass wir in der Praxisgruppe Corporate Recovery auch sämtliche Leistungen rund um Sanierungsgutachten IDW S 6 erbringen.
Risiko/Chancen Due Diligence
Oft hilft es neben der Durchführung einer Bestands- und Technik Due Diligence sich die zukünftigen Risiken und Chancen einer Immobilie anzuschauen und die Ergebnisse in den jeweiligen Planungsszenarien als case zu berücksichtigen.
Unsere Technische Due Diligence - liefert Ihnen konkrete Daten zu den Qualitäten und Quantitäten von Immobilien, zu Wertsteigerungspotenzialen, sowie zu Risiken und Deal-Breakern. Mit einer Analyse der Lebenszykluskosten zeigen wir Ihnen den Investitions- und Erneuerungsbedarf auf. So kennen Sie die Wertentwicklung Ihrer Immobilien auf Jahre hinaus und können früh über Kosten und Budgets entscheiden. Ziel ist die langfristige Ertragssteigerung und Werterhaltung Ihrer Immobilien. Wir beraten Sie außerdem zu Fragen der wirtschaftlichen, technischen, ökologischen und organisatorischen Bestandsoptimierung und verbessern damit, etwa für eine detaillierte Gebäude- und Portfoliostrategie, die langfristigen Renditen von Immobilien.
Im Technischen Asset Management – vereinigen und koordinieren wir Ingenieure, auf notleidende Immobilien spezialisierte Hausverwaltungen und technische Dienstleister, um handwerklich und praxisorientiert die Performance Ihrer Immobilie zu steigern. Hierbei kommt der Kommunikation mit Mietervereinen, Mietern, staatlichen "Direktzahlern" und der Ausnutzung der Erkenntnisse aus der technischen Due Diligence Bedeutung zu, um mit ersten nicht investitionsintensiven Schritten Mängel zu beseitigen und insbesondere die Vermietungs- bzw. Zahlerquote zu steigern. Mit den Vermietungsaktivitäten vor Ort und einem professionellen BackOffice sind wir präsent und maximieren in Abstimmung mit den Eigentümern und finanzierenden Gläubigern den Erfolg. Die Durchführung permanenter Qualitätskontrollen sowie die Umsetzung im Tagesgeschäft sind hier unsere Stärken.
Risikomanagement für notleidende Immobilienfinanzierungen - Bei der steigenden Anzahl von notleidenden Immobilienfinanzierungen, dem aktuellen wirtschaftlichen Umfeld und der veränderten Investorenlandschaft ist es immanent wichtig, Krisenmanagement rechtzeitig, professionell und sicher zu betreiben und abzuwickeln. Außergerichtliche Sanierungsbemühungen ermöglichen es, den Wertberichtigungsbedarf gering zu halten. Bei insolvenznahen Konstellationen tun wir dies unter Berücksichtigung des rechtlichen Rahmens für Eigentümer, Kreditwirtschaft und sonstige Gläubiger und deren jeweiligen Zielsetzungen. Hierbei lassen sich konstruktive Ergebnisse zum Wohle aller Beteiligten erzielen. Denn oft bilden die objektivierten Erkenntnisse für alle Beteiligten eine ausgewogene und akzeptable Grundlage, um das wirtschaftlich Beste zu tun und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die der Immobilie wieder ein Atmen ermöglichen oder den höchstmöglichen Verwertungserlös zu erzielen.
Vermarktung – Auf der Grundlage der im Rahmen der Ist-Aufnahme bzw. der Due Diligence gewonnenen Erkenntnisse koordinieren wir in Zusammenarbeit mit ortsansässigen Kooperationsmaklern Verkaufs- und Vermarktungsbemühungen. Hierbei verstehen wir uns auch als Moderator zwischen den Eigentümern und der finanzierenden Kreditwirtschaft. Im Einzelnen erbringen wir die notwendigen Bewertungsleistungen, Aufbereitung von Unterlagen, Besichtigungen und Recherchen vor Ort. Darüber hinaus erbringen wir für die Vermarktungsleistungen die Aufbereitung und Erstellung von Vermarktungsunterlagen, die objektspezifische Informationen an vorgemerkte Interessenten, Internet etc. und die Betreuung und Beratung von Interessenten bei freihändigem Verkauf oder im ZV-Verfahren und die Koordination der am Verfahren Beteiligten z.B. Eigentümer, Rechtspfleger etc..
Oft sind die Verfahren zwischen den stakeholdern festgefahren oder verschlissen, sodass ein proaktives Reporting neues Vertrauen schafft und sich hiermit die notwendige Zeit für das Erreichen einer optimierten Vermarktungs- oder Fortführungsstrategie gewinnen lässt.
II. Baubetriebliches Management
1. Claimmanagement
Claim (Allgemein) - Unter dem Begriff Claim Management, zu Deutsch: Nachforderungsmanagement, versteht man alle Aktivitäten, die notwendig sind, eigene berechtigte Forderungen gegenüber dem Projektpartner durchzusetzen bzw. fremde unberechtigte Forderungen wirkungsvoll abzuwehren. Die DIN 69905 versteht unter Nachforderungsmanagement die "Überwachung und Beurteilung von Abweichungen bzw. Änderungen und deren wirtschaftlichen Folgen zwecks Ermittlung und Durchsetzung von Ansprüchen".
Claim Management erfordert einerseits zusätzlichen Aufwand, ist aber gleichzeitig oft die einzige Möglichkeit, Projekte wirtschaftlich erfolgreich zu realisieren. Ausgangssituation für ein aktives Claim Management ist ein geklärter Projektauftrag, der zu einem gültigen Vertrag zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer geführt hat. Da zumindest kleine Änderungen vom ursprünglichen Projektauftrag bei komplexen Aufgabenstellungen oft unvermeidbar sind, gilt es Strategien zu entwickeln, mit den daraus entstehenden Claims umzugehen.
Die Bauindustrie, das Engineering und der Anlagenbau stehen ungebrochen unter starkem Margendruck. Für Auftragnehmer wird es zunehmend schwieriger, Änderungswünsche von Auftraggebern einfach im Rahmen des Vertragspreises 'mit zu erledigen'. Zugleich ist es den Auftraggebern, aufgrund der Wettbewerbs- und Finanzierungsbedingungen, nicht mehr möglich finanzielle Risikopuffer in nennenswertem Umfang vorzusehen.
Dieser Interessensgegensatz hat zwangsläufig dazu geführt, dass bei Störungen im vertraglich vorgesehenen Projektablauf (Behinderungen, Verzug, Mängel) beide Seiten auf einen finanziellen Ausgleich ihrer erlittenen Nachteile durch den anderen Vertragspartner über Claims drängen. Dadurch gewinnt das Claim Management, das sich mit der Organisation von Durchsetzung und Abwehr von Ansprüchen im Bereich des Baus und Anlagenbaus (Claims, Nachträge, Nachforderungen) beschäftigt, immer weiter an Bedeutung. Das Stellen und die Abwehr von Claims entscheiden heute über den Projekterfolg.
Vertragsanalyse - Ihre Projektleiter sind sprichwörtlich "unter Wasser"? Ihre Rechtsabteilung hat erwartungsgemäß einen sehr juristischen Blick auf die Verträge? Ziel ist es bereits im Vorfeld ein komplexes Vertragswerk so aufzubereiten, dass es vom technisch orientierten Projektteam jederzeit sicher beherrscht wird und durch das Controlling und Management in den Kernaussagen verfolgt werden kann.
Innerhalb kurzer Zeit analysieren wir Ihre Vertragswerke methodisch aus Abwicklungssicht und ergänzen diese Sichtweise nötigenfalls mit der Expertise eines erfahrenen Baujuristen. Nach erfolgter Analyse stellen wir in einem schriftlichen Bericht dar, wo Konfliktstoff und Gefahren im Vertragswerk lauern und welche Regelungen Ihnen perspektivische Nachtragspotenziale oder Vorteile bieten.
Wie heißt es so schön: "Das Großgedruckte gibt, das Kleingedruckte nimmt". Gerade bei großen Projekten werden die Vertragswerke immer umfangreicher. Neben dem Angebot und einem Verhandlungsprotokoll werden Allgemeine Vertragsbedingungen, Besondere Vertragsbedingungen, Zusätzliche Vertragsbedingungen, Technische Vertragsbedingungen und nicht zuletzt umfangreiche Zeichnungen Vertragsbestandteil. Darüber hinaus sind die einschlägigen Gesetze, Regeln und Normen zu beachten. In diesen Vertragswerken werden die juristischen Formulierungen immer anspruchsvoller und die zu beachtenden Formalitäten immer aufwendiger.
Nicht selten kommt es zu Unklarheiten und Widersprüchen zwischen einzelnen Vertragsbestandteilen. Damit Ihr in erster Linie technisch ausgebildetes Personal den Überblick und somit die Kontrolle über das Projekt behält, analysieren und strukturieren wir Ihr Vertragswerk. Wir stellen die wesentlichen Punkte übersichtlich und in der Sprache der Techniker zusammen, denn letztlich wird hier über den wirtschaftlichen Erfolg des Projektes entschieden. Besonderes Augenmerk richten wir dabei auf die einzuhaltenden Formalitäten wie die Verfahren zum Anmelden von Mehrkosten und Nachträgen sowie die Verfahren zur Anzeige von Störungen im Bau- oder Planungsablauf (Bauablaufstörungen, Bedenkenanzeigen und Behinderungsanzeigen).
Das Ergebnis der Vertragsanalyse und die Weiterungen erarbeiten wir mit Ihrem Team im Rahmen eines Workshops oder Trainings und zeigen die praktischen Möglichkeiten der Umsetzung im laufenden Projekt auf.
Vertrags-Management - Gerade in kritischen Phasen eines Projektes kommen die "Formalitäten" oft zu kurz. Durch die aktive Mitarbeit im Projektteam stellen wir sicher, dass Bedenkenanzeigen und Behinderungsanzeigen zeitnah erstellt und beim Auftraggeber eingereicht werden. Ansprüche auf Vergütung von Mehrkosten und/oder Verlängerung von Vertragsfristen machen wir vertragskonform geltend.
Wenn ein Projekt in eine heiße Phase kommt, ist Ihr Projektteam vorrangig damit beschäftigt, technische Fragestellungen zu klären, die einzelnen Teilgewerke bzw. Teilleistungen zu koordinieren, Abstimmungen mit anderen Gewerken zu treffen und Freigaben vom Auftraggeber zu erwirken. Für den "Schriftkram" bleibt in der Regel ebenso wenig Zeit wie für den kontinuierlichen Abgleich zwischen vertraglich vereinbarter und tatsächlich erbrachter Leistung.
Im Vertrag sind jedoch bestimmte Formalitäten vereinbart, zu denen typischerweise die Verfahren zur Anmeldung von Mehrkosten und Nachträgen ebenso gehören wie das zeitnahe Einreichen von Bedenkenanzeigen und Behinderungsanzeigen. Auch das Abmelden von Behinderungen, die nicht mehr länger bestehen, gehört zu einem ordnungsgemäßen Contract-Management.
Werden die vereinbarten Formalitäten nicht erfüllt, riskiert der Auftragnehmer schon aus formalen Gründen seinen Anspruch auf Erstattung von Mehrkosten oder auf Verlängerung der Vertragsfristen ganz oder zumindest teilweise zu verlieren.
Wir entlasten Ihr Projektteam von diesen administrativen Aufgaben. Wir stellen sicher, dass bei Störungen im Projektablauf Bedenkenanzeigen zeitnah und formgerecht erstellt und eingereicht werden. Behinderungen werden durch entsprechende Behinderungsanzeigen an- und abgemeldet.
Auf der Basis eines kontinuierlichen Vergleichs zwischen Leistungs-Soll und Leistungs-Ist machen wir Ihren Anspruch auf Vergütung von Mehrkosten und/oder Verlängerung der Vertragsfristen vertragskonform geltend. Auf diese Weise reduzieren wir das Risiko, eigentlich berechtigte Ansprüche aus formalen Gründen zu gefährden und schaffen die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Claim-Management.
Claimmanagement - Wir unterstützen Sie bei der Aufstellung eigener und der Abwehr fremder Forderungen (Claims) aus einer gestörten Vertragsabwicklung im Bau, Engineering und Anlagenbau. Hier sind unterschiedliche Stufen und Einsatzformen möglich.
Frühester Zeitpunkt der Einbindung ist die projektbegleitende Erfassung von claimrelevanten Vorgängen in einem Claim Management-Tool unter Beratung des Auftraggebers zur Umsetzung. Dabei erfolgt die ordnungssystematische Erfassung des Vorgangs nach einem eigenen Ablagesystem und die gleichzeitige Zuweisung zugehöriger Unterlagen wie Schriftverkehr, Pläne, Protokolle und ähnlicher Dokumente. Zu jedem Vorgang werden vordefinierte Ereignisblätter erstellt und registriert, die den Sachverhalt des Claims darstellen. Als Zusatzleistung kann die zeitnahe Erstellung der Ereignisblätter oder von Bautagebuchberichten im Dialog zwischen Projektleiter / Bauleiter gewährleistet werden.
Darüber hinaus übernehmen wir die Betreuung des claimrelevanten Schriftverkehrs, erstellen technisch-wirtschaftliche Analysen der Claim-Sachverhalte und arbeiten dabei eng mit der Rechtsabteilung / dem Rechtsberater des Auftraggebers zusammen.
Gerne unterstützen wir Sie auch in den nachfolgenden Claim-Verhandlungen, auch in den Bereichen Mediation, Schiedsgerichtsbarkeit und ordentliche Gerichtsbarkeit. Neben den Änderungen des Lieferumfanges, des Leistungsumfanges sowie der vereinbarten Termine, den klassischen Bausolländerungen, führen insbesondere Behinderungen im Bauablauf zu diversen Störungen des Projektablaufes. Die hieraus entstehenden Ansprüche auf Vergütung der Mehrkosten und Verlängerung der Vertragstermine arbeiten wir auf und unterstützen Sie bei der Durchsetzung dieser Ansprüche gegenüber Ihrem Auftraggeber.
Kaum ein Projekt wird so umgesetzt, wie es geplant und vertraglich vereinbart ist. Die drei wesentlichen Ursachen für Störungen des Projektablaufes sind
• Änderungen des Liefer- und Leistungsumfanges
• Änderungen der Vertragstermine und
• Beeinflussungen bzw. Behinderungen bei der Ausführung der Leistung.
Die Diskrepanz zwischen dem, was im Vertrag vereinbart wurde, und dem, was schließlich tatsächlich realisiert wird, bezeichnet man als Änderung des Bau- oder Planungssolls.
Hierzu gehören sowohl Änderungen der Vertragstermine als auch Änderungen des Liefer- und Leistungsumfanges – bestimmte Leistungen müssen gar nicht erbracht werden, einige Leistungen werden gegenüber der ursprünglichen Planung in geänderter Form ausgeführt und weitere Leistungen kommen hinzu, die bei Vertragsabschluss nicht vereinbart wurden. Diese Bausolländerungen haben regelmäßig Auswirkungen auf die vertraglich vereinbarte Vergütung und die vereinbarten Vertragstermine.
Als Folge derartiger Bausolländerungen entstehen beispielsweise Mehrkosten im Bereich des Engineering, der Ausführungsplanung, der Fertigung und Beschaffung oder der längeren Vorhaltung einer Baustelleneinrichtung. Änderungen der Vertragstermine machen Sondermaßnahmen wie zusätzliches Personal, mehrschichtiges Arbeiten sowie Arbeiten an Sonn- und Feiertagen erforderlich.
Um diese Mehrkosten gegenüber dem Auftraggeber geltend zu machen, ist zunächst die präzise Erfassung aller entstandenen Zusatzkosten und eine eindeutige Zuordnung der einzeln erfassten Mehrkosten zu der jeweils relevanten Ursache zwingend erforderlich. Erst die präzise Erfassung und die kausale Zuordnung von Mehrkosten zu den Ursachen bilden die Basis für ein erfolgreiches Claim-Management.
Ähnlich aufwendig ist die Dokumentation von Ansprüchen auf Verlängerung der Vertragsfristen. Für jede einzelne Bausolländerung ist die Auswirkung auf die Vertragstermine nachzuweisen. Die Dauer der einzelnen Störung wird bereits durch das projektbegleitende Contract-Management erfasst. Die einzelne Änderung wird in den betroffenen Vorgang im Bauzeitenplan eingearbeitet. Über die Verknüpfung der Vorgänge im Bauzeitenplan wird die Auswirkung der einzelnen Bausolländerung auf die Vertragstermine und schließlich die Relevanz für den gesamten Projektablauf erkennbar. Auch hier gilt, dass erst die Kombination aus präziser Beschreibung der einzelnen Bausolländerung und deren korrekter Einarbeitung in den Projektterminplan die Grundlage für ein erfolgreiches Claim-Management bildet.
Neben den Bausolländerungen kommt den Behinderungen in der Ausführung der Leistung eine zentrale Bedeutung zu. Ursachen hierfür sind typischerweise zu spät bereitgestellte Planungsunterlagen, zu spät erbrachte Vorleistungen durch andere Gewerke oder Mängel in der Ablaufkoordination, sodass mehrere Gewerke sich gegenseitig in der Ausführung behindern. Die Konsequenzen sind neben den Verzögerungen bei der Bauausführung, die durch Beschleunigungsmaßnahmen kompensiert werden müssen, vor allem Mehrkosten aus Stillstands- und Wartezeiten, verringerte Effektivität in der Bauausführung, Mehrkosten aus Schichtarbeit und Zuschlägen für Sonn- und Feiertagsarbeit.
Um später aus den einzelnen Behinderungen Ansprüche auf Erstattung der entstandenen Mehrkosten oder auf Anpassung der Vertragstermine geltend machen zu können, müssen die Behinderungen durch das projektbegleitende Contract-Management erfasst und zeitnah gegenüber dem Auftraggeber an – und abgemeldet werden. Wie auch bei den Änderungen des Bausolls sind die entstandenen Zusatzkosten ebenso wie die Dauer der Störung präzise zu erfassen und in den kausalen Zusammenhang mit der einzelnen Behinderung zu bringen. Wir übernehmen die Erstellung der präzisen Dokumentation Ihrer Ansprüche auf Erstattung der entstandenen Mehrkosten sowie Ihrer Ansprüche auf Anpassung der Vertragstermine. Auf der Basis dieser Dokumentation unterstützen wir Ihr Team bei der Durchsetzung der Ansprüche.
2. Bewertung und Verkürzung von Umlaufvermögen
Bewertung von unfertigen Leistungen und Forderungen - In dem von uns vornehmlich betreuten Branchenfokus bestehen wesentliche Teile der Aktivseite aus unfertigen Leistungen, in Arbeit befindlichen Bauaufträgen und Forderungen. Diese machen nicht selten mehr als 50% der Bilanzsumme aus und sind immer wieder Stellschraube für das Wohl und Wehe des Unternehmens. Sie bergen einen großen Hebel für die Innenfinanzierungskraft des Unternehmens sind aber aufgrund von wenig professionellen Bewertungssysthematiken oft auch ein wesentlicher Hort von Risiken und Unsicherheiten. Oft sind die Bewertungsalgorythmen, die zeitnahe Rückmeldung von Leistungsständen und der Abgleich mit dem Auftraggebervertrag komplex und führen nicht selten zu "Bilanzverschönerungen" oder ungewollten Ergebnisbeeinflussungen, die eine periodengerechte Abgrenzung erschweren oder falsche Bilanzen zur Folge haben. Begünstigt wird dies durch unterschiedlichste Rechnungslegungsvorschriften und folgende Konsolidierungen in Gruppenunternehmen. Gerade langlaufende Verträge bzw. Projekte schichten hier erhebliche Beträge auf, die nur teilweise durch erhaltene Anzahlungen gedeckt werden können. Wir beraten Sie bei der Festlegung und Einführung einer Bewertungssysthematik und einem kennzahlengestützten Risikomanagement dessen. Gerne stehen wir Ihnen auch bei Revisionshandlungen oder im Rahmen einer Due Diligence im Rahmen von M&A Aktivitäten für die Einmalbewertung von unfertigen Leistungen oder Forderungen zur Verfügung. Unser Alleinstellungsmerkmal besteht hier aus Zusammenspiel von kaufmännischer Expertise und dem technischen Wissen rund um den Lebenssachverhalt.
Verkürzung von unfertigen Leistungen und Forderungen - Aufsetzend auf einer Bewertungssysthematik unterstützen wir Sie bei der Verkürzung von unfertigen Leistungen und Forderungen. Oft haben sich durch unzureichendes Einzugsmanagement oder durch die wohlwollende Bewertung von Nachträgen Chancen angesammelt. Diese sind meist besser in einem externen Ansatz und einer konzertierten Aktion zu heben, als dies im Tagesgeschäft möglich wäre. Hierbei gehen wir gerne mit Ihnen die Herausforderung an auch "schemenhafte" Nachträge durch ein nachträgliches Claimmanagement zu befördern. Oft können so eine Kultur des Stillhaltens im Management aufgebrochen und Potenziale gehoben werden. Ein solches "Bereinigungsprojekt" trägt oft zur Reduzierung des Umlaufvermögens bei und stellt hiermit eine signifikante Verbesserung der Zahlungsfähigkeit dar. Darüber hinaus bildet es die Grundlage für die Kultur eines Neuanfangs und eine objektivierte Rechnungslegung.
3. Technisch gutachterliche Unterstützung
Bewertung in M&A, Investoren – Wir sehen unsere Rolle in Bewertungsprozessen innerhalb von Due Diligence Verfahren als Ergänzung ihrer eigenen M&A Abteilung oder der von Ihnen beauftragten Berater oder Rechtsanwälte. Hierbei können wir innerhalb des von uns vertretenen Branchenfokus Beiträge zu den folgenden Themen leisten:
• Bewertung von unfertigen Leistungen und Forderungen als Unterbeitrag zur Financial Due Diligence
• Commercial Due Diligence: Marktanalyse und insbesondere Analyse der Wertschöpfungskette des Geschäftsmodells. Markt, Wettbewerbsanalyse, Benchmarking, Kunde, Produkt, Pricing und USP.
• Market Due Diligence: Marktlage, interne Unternehmensanalyse, externe Unternehmensanalyse, Plausibilisierung der Planung, insbesondere hinsichtlich der zukünftigen Auslastung, Datenquellen und Erfolgsfaktoren
• Human Resources (HR) und Organisational Due Diligence: Analyse des strukturellen Humankapitals, Analyse des individuellen Humankapitals sowie der Organisationsstruktur der Firma, auch hinsichtlich der Flexibilität von personellen Ressourcen und der Ablaufprozesse und des Controllingansatzes inkl. hierfür eingesetzter IT Tools
• Technical Due Diligence: Untersucht wird der technische Zustand von Anlagen und Gebäuden, hier insbesondere mit dem Ziel der Bewertung von Instandhaltung, Instandsetzung und Modernisierungspotenzial (hoher Stellenwert bei Immobilien-DD).
Environmental Due Diligence: Umweltqualität des Standortes seiner Anlagen und Gebäude. Hierbei werden neben Altlasten (rüstungs-/kriegsbedingte Altlasten, Untergrundkontaminationen aus industrieller oder technischer Vornutzung) Bodenbelastungen aus der rezenten Nutzung untersucht. Die Lage der Örtlichkeit im Hinblick auf einen zukünftigen Schutzstatus (Schutzgebietsstatus, wie z. B. Vogelschutzgebiet) wird beurteilt. Schließlich werden Gebäudeschadstoffe (Nutzung von Asbestprodukten in der Bausubstanz, Vorhandensein von anderen Schadstoffen) erhoben, die bei Abbruch- oder Umbauarbeiten zusätzliche Kosten verursachen können (Schadstoffkataster). In letzter Zeit wird die Energieeffizienz wichtiger Teil der EDD. Dieser Bereich wird in Verbindung mit der Technical Due Diligence bearbeitet.
Unterstützung in Streitfällen, Gerichts- und Arbitrationverfahren – Parallel zur wachsenden Bautätigkeit und den globalen Einkaufsbeziehungen stieg in den vergangenen Jahren auch die Anzahl gerichtlicher Auseinandersetzungen an, wobei hier die Streitbeilegung im Zuge eines Schiedsverfahrens mehr und mehr an Bedeutung gewonnen hat und wohl auch weitergewinnen wird. Durch die Schaffung diverser Schiedsinstitutionen nach internationalen Standards und dem Beitritt der meisten Staaten zu internationalen Anerkennungsvereinbarungen sind die Schiedssprüche verwertbar. Durch unsere langjährige Erfahrung im Zusammenhang mit Claim- und Streitfällen bei Bau- und Infrastrukturprojekten besitzen wir das taktische und technische Verständnis, um ihre Rechtsbeistände unterstützen zu können. Hierbei nutzen wir ein seit Jahren bestehendes Netzwerk zu Gutachtern und berücksichtigen die unterschiedlichen landesspezifischen Normen und Vorschriften, um zum Beispiel ein Schiedsgericht bei der Erarbeitung der "technischen Terms of Reference" zu unterstützen. Gerne unterstützen wir Sie auch bei der Aufbereitung und Dokumentation von technischen Sachverhalten (Vertrags Soll/Ist, Bauzeitverlängerungen, Verzüge, Mängeleinreden, Nachtragsbeauftragungen etc.) in Streitfällen und Gerichtsverfahren und moderieren innerhalb ihres Hauses in Abstimmung mit ihren Rechtsberatern die taktische Ausrichtung.
4. Strategie- und Wachstumsberatung
Wo die Reise hin gehen soll, ist aufgrund des Tagesgeschäfts und den hieraus entstehenden Beanspruchungen oft ein im Mittelstand vernachlässigtes Thema. Dabei ist es aber für die Entwicklung der Kräfte auf allen Ebenen und bei allen Mitarbeitern von außerordentlicher Wichtigkeit Ziele und Perspektiven zu kennen.
Hierbei sind wir stark branchenfokussiert und stehen Ihnen gerne als Sparringspartner zur Verfügung, um die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen zu teilen. Ohne funktionale und brancheninnere Expertise ist es nicht möglich dieser Herausforderung gerecht zu werden und die vorhandenen Möglichkeiten in Wachstumschancen und Wettbewerbsvorteile zu übersetzen.
Hierbei konzentrieren wir uns auf die Überprüfung, Weiterentwicklung oder Neuentwicklung von Zielrichtungen, Konzepten und Maßnahmen einschließlich der Gestaltung gesamthafter Geschäftsmodelle und die Wertschöpfungstiefe. Es handelt sich um einen Prozess von Analyse, Interpretation und kreativer Gestaltung, in dem Rationalität und Intuition zusammenwirken. Nicht jede Strategie wird systematisch entwickelt. Gezielte Strategieentwicklung erfordert einerseits die Bereitschaft zu dezidiertem strategischem Handeln, andererseits ein breites Spektrum fachlicher Kompetenzen und Erfahrungen (z.B. Branchenerfahrungen). Bei diesem schwierigen Unterfangen wollen wir versuchen Ihnen ein Partner auf Augenhöhe zu sein.
5. Projekt- und Umsetzungsmanagement
Als professionelle "Restrukturierungsabteilung auf Zeit" unterstützen wir Sie bei „notleidenden“ Bau-. Infrastruktur- und Planungsprojekten. Unsere Consultants und Projektmanager sorgen für die effiziente Aufholung unterschiedlichster Rückstände in Ihrem Projekt und koordinieren durch eine übergeordnete Steuerung den gesamten Projektverlauf durch körperliche Mitarbeit.
Letztlich bieten wir Ihnen an, die von uns schon einmal gemachten Fehler und die einer Vielzahl von Projekten gebildete Expertise nicht pathologisch sondern bereits im Projektverlauf zu nutzen.
Hierbei erarbeiten wir mit Ihnen eine detaillierte Maßnahmen- und Umsetzungsplanung, die die Grundlage für die Projektsteuerung und zukünftiges Projektcontrolling ist.